Transkription

Die Transkription wurde uns von vorneherein als großes, schwieriges und zeitraubendes Unterfangen “angepriesen“. Ich hatte allerdings überhaupt kein Problem damit. Zur Unterstützung hatte ich zwei Laptops zur Verfügung, mit denen ich parallel arbeiten konnte. Somit konnte ich auf einem eine kurze Interviewsequenz anhören und stoppen, auf dem anderen tippen.

Es gibt auch extra Programme fürs Transkribieren. Das bekannteste ist wohl das Programm F4 bzw. F5, mit dem Zeitmarker gesetzt werden können und die Geschwindigkeit der Aufnahme variiert werden kann. Es gibt auch Programme, die Sprache in Schrift umwandeln, allerdings ist die Technik da noch nicht so ausgereift, dass sie wirklich Zeit und Arbeit sparen würde. Zudem verinnerlicht man das Interview immer stärker, wenn man es selbst transkribiert.

Ich bin wie folgt vorgegangen: Einmaliges komplettes Anhören der Aufnahme des Interviews. Pause und Kopf frei bekommen. Nochmaliges Anhören und markieren der interessanten Stellen, die ich transkribieren wollte. Dann habe ich diese Stellen grob mitgeschrieben, d. h. ich habe die Transkriptionsregeln versucht einzubauen aber nicht unbedingt auf die Sekundenzahlen der Pausen geachtet. Dann habe ich eine Nacht darüber geschlafen und am nächsten Morgen nochmal ganz genau zugehört und korrigiert, wobei mir etliche Fehler in der groben Version aufgefallen sind, auch Fehler, die den Inhalt des Gesagten verschoben. Das fertige Transkript habe ich dann als letztes nochmal laut vorgelesen während der Ton des Interviews gelaufen ist..

Für mich waren Pausen wichtig, die ich immer wieder eingebaut habe. Ich kann mir vorstellen, dass es sonst ziemlich an den Nerven zehrt, wenn man einen Satz zum 20ten Mal hört. Da ich mir Zeit gelassen und mich immer wieder auf etwas anderes konzentriert habe, ist mir das Transkribieren gar nicht schwer gefallen. Ich glaube, dass es Möglichkeiten gibt, die weniger zeitaufwendig sind oder effektiver zu guten Transkripten führen, für mich war es so allerdings ganz angenehm.

Allgemein ist es beim transkribieren also wichtig, seine Arbeitsweise zu finden. Dies gilt für die Programme, die genutzt werden wie auch für den Arbeitsprozess an sich. Zudem müssen bestimmte Regeln eingehalten werden; so müssen z. B. Namen und Orte anonymisiert werden und einheitliche Transkriptionszeichen genutzt werden. Eine mögliche Auswahl findet sich im Menü: „Materialsammlung“

Der Datenschutz ist in der qualitativen Sozialforschung eine wirklich wichtige Sache. Da wir Anonymität zusichern, müssen wir auch dafür sorgen, dass wirklich keine Daten mit Klarnamen oder Hinweisen auf die Interviewte Person an dritte gelangen können. Das bedeutet auch, dass ich aufpassen muss, wo ich meine Daten speichere. Letztendlich haben wir Forscher_innen die Verantwortung für die Daten übernommen und müssen diese mit bestem Wissen und Gewissen schützen.