Planung der Erhebungsmethode

In unserem Fall stand die grundlegende Datenerhebungsmethode schon fest, bevor überhaupt nur ein konkretes Thema angedacht war – so geht es wahrscheinlich vielen Studierenden in Lehrforschungsprojekten, denn die wenigsten Dozierenden sind in allen Methoden so fit, dass sie auch alle lehren können. So wählt man meistens mit dem speziellen Projekt auch bereits aus, ob man qualitativ oder quantitativ forschen möchte. Oft ist das Feld sogar noch weiter eingegrenzt.

In unserem Projekt dagegen waren wir hier relativ frei: virtuelle Räume zu „erforschen“ bedürfe einer gewissen Methodenkreativität betonte der Dozent immer wieder. In unserer Gruppe war dennoch die Wahl der Methode gefallen, bevor wir die Fragestellung festlegten. Wir hatten das Forschungsmodul gewählt, um die Methoden über die wir schon viel gehört hatten, einmal auszuprobieren. Wir wollten narrative Interviews durchführen – sie erschienen uns als der qualitative Gegensatz zu jeder statistischen Datenerhebung.

Diese Herangehensweise zäumt das Pferd quasi von hinten auf. Bei der Themewahl ging es immer wieder um die Frage „kann man das denn erzählen?“. Problemlösungsorientierter wäre es sicherlich gewesen, sich erst ein spannendes Gebiet auszusuchen und dann zu schauen, mit welchen Mitteln die Frage zu beantworten ist.

In Hinblick auf spätere Wissenschaftsrealität sehe ich diese Ideal aber auch nicht erfüllt. Wie oben schon beschrieben, steht ein alle Bereiche abdeckendes Methodenwissen der tiefen und perfektionistischen Beherrschung eines Kerngebiets im Weg. So wird man auch außerhalb von Lehrforschungsprojekten sicherlich Fragestellungen danach auswählen, was man gut kann und was man tun möchte.

So. Also narrative Interviews. Damit ist die Entscheidung über die Datenerhebungsmethoden noch nicht beendet.

Vielleicht war es etwas übermütig. Aber wir wollten die Chance des Lehrforschungsprojekts nutzen, um noch eine zweite Erhebungsform auszuprobieren – die Gruppendiskussion. Eine Hoffnung war, dass sich aus der Gruppendiskussion Kategorien abzeichnen würden, die wir als Orientierung für Eingangsstimulus und examente (????) Nachfragen in den narrativen Einzelinterviews verwenden könnten.

Diese Überlegung entstand aber auch erst nach der Fragestellungsfindung…

Genaueres also im übernächsten Post.